Erst wenn wir uns groß denken, können wir uns auch aus der Ferne sehen!
Heute ist Valentinstag, der Tag der Liebe! Das Brauchtum dieses Tages geht auf das Fest des heiligen Valentinus zurück und wurde ab 469 als Gedenktag für die ganze Kirche eingeführt.. Bis 1969 war dies ein kirchlicher Feiertag und auch heute lassen sich vielerorts Ehepaare in der Kirche segnen. Es ist der Tag der Liebenden. Ich habe noch nie etwas von diesem kommerziellen Tag der Liebe gehalten. Die Blumen sind teuer und überall gibt es alles in Herzchenform. Was mich aber an diesem Tag inspiriert, sind die Gedanken über die Liebe!
Ja, ich liebe meinen Mann, meinen Sohn, meinen Bonussohn, meine Freundinnen, aber was ist denn mit der Liebe zu mir selbst? Hast Du Dir schon einmal Gedanken über die Liebe zu Dir gemacht? Es gibt diese Weisheit, dass erst, wenn Du Dich selbst liebst, Du auch andere lieben kannst. Ich fand diesen Satz immer etwas abgedroschen. Aber heute würde ich sagen, dass dieser Satz durchaus seine Berechtigung hat. Wenn ich mich liebe und so annehmen kann, wie ich nunmal bin, mit all meinen Ecken, Kanten, Unzulänglichkeiten, Ängsten, Schattenseiten - dann bin ich mir schonmal ein ganzes Stückchen näher gekommen und habe mich mit mir auseinandergesetzt. Und das ist einer der ersten Schritte zur Selbstliebe!
Besonders Frauen, die ihr Potential voll ausschöpfen möchten, die sogenannten "Powerfrauen", kommen oft an ihre Grenzen, weil sie es ihrer Familie, ihrem Arbeitgeber, ihrem sozialen Umfeld recht machen wollen und dann irgendwann mal anfangen an sich selbst zu denken. Dann kommen häufig Trotzreaktionen, wie "Jetzt bin ich mal dran! Ich habe lange genug alles für die anderen gemacht! Die sollen ihren Kram jetzt mal alleine machen!" Das hört sich dann wie eine Schuldzuweisung an die anderen an. Das passiert genau dann, wenn Frau sich zu wenig um sich selbst gekümmert hat. Später hat man dann das Gefühl, dass man jetzt aber mal etwas zurück kriegen sollte. Und das funktioniert in der Regel nicht. Es ist ja keine Soll/ Haben-Seite, die wir da aufschlagen könnten.
Gestern sagte eine Klientin auf die Frage, welches ihres drei positivsten Eigenschaften sind, sie sei wachstumsorientiert. Sie traute sich das zunächst gar nicht auszusprechen und meinte, es sei so arrogant, so von sich zu sprechen. Ich finde es toll, wenn man eine Eigenschaft von sich so genau benennen kann. Wir versuchen uns immer kleiner zu machen, als wir sind. Das hängt mit den Glaubenssätzen zusammen, die gerade wir Frauen, mit auf den Weg in unser Leben bekommen haben. Sie sind tief in unserem Unterbewusstsein verankert, weil sie meist zu einem Zeitpunkt in unsere Leben kamen, als unser Gehirn noch viele freie Plätze hätte - als Kind. Ein paar Beispiele für positive und negative Glaubenssätze:
Meine Wünsche sind egal.
Mädchen sind bescheiden.
Ich genüge nicht.
Ich bin nicht okay.
Ich muss es allein schaffen.
Ich bin wertvoll.
Ich schaffe das.
Ich darf ich sein.
Ich bin willkommen.
Ich genüge.
Fallen Dir noch mehr Glaubenssätze ein, die Du immer gehört hast? Findest Du Dich wieder bei dem ein oder anderen Satz?
Beschäftige Dich doch einmal mit Deinen Glaubenssätzen. Es reicht zunächst, diese aufzuschreiben. Das ist ein guter Weg, sich diese Sätze ins Bewusstsein zu holen. Dann schaue sie Dir an und überlege, wer sie gesagt hat und in welchen Situationen sie zu Dir kamen. Schreibe die negativen Glaubenssätze in positive Sätze um. Lese Dir diese dann immer mal wieder vor. So wirst Du in Zukunft immer aufmerksam sein, wenn Dir mal wieder ein negativer Glaubenssatz durch Deine Gedanken huscht. Das wird Dein Anfang zum Großdenken sein!
Großdenken ist das Stichwort!
Erst wenn wir uns groß denken, können wir uns auch aus der Ferne sehen. Groß denken heißt nicht, arrogant zu sein. Groß denken heißt, eine Idee von sich selbst zu haben, einen Weg vor sich zu sehen, den man für sich gehen möchte. Es heißt auch, sich auf seine Zukunft zu freuen und bewusst nach vorne zu schauen.
Wenn wir eine Vision von uns kreieren, bedeutet das jedoch auch, dass wir unweigerlich sichtbarer werden, mehr Ecken und Kanten bekommen, weil wir Entscheidungen treffen werden, die uns vielleicht nicht mehr so kompatibel in Beruf und/oder Familie sein lassen.
Es fühlt sich dann manchmal an, als stünden wir nackt auf dem Marktplatz. Das ist der Punkt, an dem wir unsere Komfortzone verlassen und Neuland betreten!
Das ist etwas völlig anderes, als in einen trotzigen Streik zu treten und der Familie beim Abendessen zu sagen, dass manche Dinge ab sofort anders laufen. Dann sind wir nämlich in der Kinderrolle und werden auch so behandelt. Befinden wir uns aber auf Augenhöhe und begegnen uns als Erwachsene, ist es viel leichter möglich, seinen Veränderungswunsch zu erklären und im besten Fall auf Verständnis zu stoßen.
Hier ein paar ausgewählte Selflove-Valentine-Fragen für Dich:
Hast Du meistens gute Laune?
Steckst Du voller Energie und Tatendrang?
Freust Du Dich auf jeden neuen Tag?
Interessierst Du Dich für viele verschiedene Dinge?
Kannst Du Dich gut konzentrieren?
Liebst Du Dich so, wie Du bist?
Schaffst Du immer das, was Du Dir vornimmst?
Freust Du Dich auf Deine Zukunft?
Geben Dir Familie und Freunde Kraft?
Geht es Dir finanziell gut?
Weißt Du genau, was Du vom Leben willst?
Hast Du eine Vision von Dir und Deinem Leben?
Sicherlich kannst Du nicht alle Fragen mit "ja klar, das kann ich super!" beantworten. Es ist bestimmt noch Luft nach oben. Aber es ist wichtig, sich immer mal wieder den Fragen zu stellen. Und frei nach meinem Lieblingsdichter Rilke - vielleicht lebst du ja irgendwann in die Antworten hinein. Wenn Du Dir immer mal wieder Zeit für Dich nimmst und am besten in die Stille gehst, richtest Du Deinen Fokus mit der Zeit immer genauer aus.
Klick. Klick. Klick.
Stell Dir dazu eine Kamera vor, mit der Du ein Foto aufnehmen möchtest. Du suchst Dir ein Motiv aus, welches Dich besonders anspricht. Du gehst darauf zu und schaust, welches die beste Perspektive ist. Dann positionierst Du Dich, um ein möglichst tolles Foto zu schießen. Du musst dazu Dein Objektiv scharf stellen. Du musst entscheiden, wann genau Du abdrückst. Du wartest den perfekten Moment ab. Du probierst vielleicht mehrere Varianten aus, bevor Du mit dem Ergebnis zufrieden bist. Klick. Klick. Klick.
So ist das auch mit der Vision von Dir. Du brauchst eine Richtung, eine Idee, wohin die Reise gehen soll.
Beschäftige Dich dabei nicht allzu sehr mit Deinem Kopf - höre auf Deine Intuition!
Ich habe diese innere Stimme oft überhört und vieles mit dem Kopf entschieden. Das hat, vor allem in beruflichen Fragen, auch gut funktioniert. Zunächst. Bis die innere Stimme immer lauter wurde und nicht mehr zu überhören war. Dann hat sie sich mit meinem Körper abgesprochen und mir Erschöpfungssymptome geschickt. Heute, 2,5 Jahre später weiß ich, wofür das gut war. Es ging von da an kein Weg mehr an mir selbst vorbei. Es war auf einmal sonnenklar, was ich zu tun hatte und das eine große Veränderung anstand! Es war aber auch ein anstrengender Prozess für mich und mein Umfeld. Das geht auch anders. Deshalb mein Appell an Dich, die Du Dich verändern möchtest, Ideen hast und Dein Potential voll ausschöpfen möchtest:
Kümmere Dich um dich selbst! Immer und fortwährend!
Nimm Deine Veränderungswünsche ernst!
Be your own Valentine!
Wo immer Du gerade bist und was immer Du auch gerade tust - ich wünsche Dir einen wunderschönen Valentinstag, ob alleine mit Dir oder Deinen Liebsten!
DEiN ÄNDERN LEBEN!
ALLES LIEBE, DEINE ULLA
Tipps zum Verweilen:
Inspiration zu Glaubenssätzen: Das innere Kind, Stefanie Stahl
Gedicht: Rainer Maria Rilke, Über die Geduld
Musik: Inna da Yard
Frau: Frida Kahlo, Malerin
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